5 Merkmale authentischer Führung

So oft wird von authentischer Führung gesprochen. Doch was ist das eigentlich? Vielleicht ist es der Wunsch nach Führungskräften, die nicht nur leiten, sondern auch inspirieren und motivieren? In diesem Artikel gehe ich der Frage auf den Grund, was eine authentische Führungskraft eigentlich ausmacht und wie du dein Team authentisch führst. Los geht’s!

1. Vertiefe deine Selbstkenntnis durch Selbstreflexion

Selbstreflexion gilt als Basis authentischer Führung. Sie ist nicht nur ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis, sondern ermöglicht es dir, deine Führungsfähigkeiten kontinuierlich zu verbessern und zu schärfen. Warum ist Selbstreflexion so wichtig und was bringt sie dir konkret?

Verstehe dich selbst

Durch regelmäßige Selbstreflexion entwickelst du ein tiefes Verständnis für deine eigenen Motivationen, Überzeugungen und das ‘Warum’ hinter deinen Handlungen. Und du erkennst auch deine Triggerpunkte, auf die du anspringst. Ist dir das klar, fällt es dir leichter, authentische Entscheidungen zu treffen, die in Einklang mit deinen innersten Werten und Überzeugungen stehen. Zu dem hilft es dir, Klarheit für deine Zielen zu gewinnen und zu verstehen, wie deine einzigartigen Stärken und Schwächen dich in deiner Rolle als Führungskraft beeinflussen.

Emotionale Intelligenz steigern

Selbstreflexion trägt wesentlich zur Entwicklung deiner emotionalen Intelligenz bei. Indem du regelmäßig reflektierst, wie du auf verschiedene Situationen reagierst, verstehst du besser deine emotionalen Muster und wie diese deine Interaktionen beeinflussen. Emotionale Intelligenz ist unerlässlich für authentische Führung, da sie dir ermöglicht, empathisch mit deinem Team umzugehen und eine tiefere Verbindung zu den Menschen um dich herum aufzubauen.

Resilienz entwickeln

Ein weiterer positiver Effekt der Selbstreflexion ist, dass sie deine Resilienz stärkt. Denn du verstehst, wie du aus Fehlern lernen kannst und siehst Herausforderungen als Lernmöglichkeiten. Durch die regelmäßige Bewertung deiner Erfahrungen, sowohl der positiven als auch der negativen, entwickelst du eine robustere Einstellung gegenüber Rückschlägen und bist besser vorbereitet, zukünftige Herausforderungen effektiv zu meistern.

Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufbauen

Selbstreflexion stärkt deine Glaubwürdigkeit und das Vertrauen deines Teams. Indem du regelmäßig deine eigenen Handlungen und Entscheidungen reflektierst und anpasst, zeigst du eine beständige Übereinstimmung mit deinen Werten. Dein Team nimmt dein konsequentes Verhalten wahr und schätzt deine offene Kommunikation über persönliche Gedanken und Lernprozesse. Diese Transparenz und Konsistenz in deinem Handeln bauen Vertrauen und unterstreicht deine Glaubwürdigkeit als Führungspersönlichkeit.

Praktische Schritte für effektive Selbstreflexion

  • Führe ein Reflexionstagebuch: Notiere regelmäßig deine Gedanken, Gefühle, Erfolge und Herausforderungen. Dies hilft dir, Muster in deinem Verhalten zu erkennen und bewusst Entscheidungen zu treffen, die deine Authentizität stärken.
  • Suche Feedback: Regelmäßiges Feedback von Kollegen und Mitarbeitern kann dir wertvolle Einblicke in deine Wirkung als Führungskraft geben und dir helfen, blinde Flecken in deiner Selbstwahrnehmung zu identifizieren.
  • Zeit für Stille: Nimm dir regelmäßig Zeit für Stille oder Meditation. Diese Momente der Ruhe ermöglichen es dir, von den täglichen Anforderungen Abstand zu nehmen und tiefere Einsichten in dein eigenes Führungsverhalten zu gewinnen.

2. Kultiviere Transparenz und Offenheit

Transparenz und Offenheit sind wichtig in der authentischen Führung und spielen eine entscheidende Rolle dabei, eine vertrauensvolle und respektvolle Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Warum sind diese Eigenschaften so wichtig, und welchen Nutzen bringen sie dir als Führungskraft und deinem Team?

Vertrauen aufbauen

Transparenz in deiner Kommunikation fördert das Vertrauen deiner Teammitglieder. Indem du offen über Ziele, Erwartungen, Entscheidungen und selbst über Unsicherheiten und Herausforderungen sprichst, zeigst du, dass du nichts zu verbergen hast. Dieses Verhalten lädt deine Teammitglieder dazu ein, ebenfalls offen zu sein und fördert eine Kultur der Ehrlichkeit und des Vertrauens. Vertrauen ist das Fundament für effektive Zusammenarbeit und Innovation.

Engagement und Zugehörigkeitsgefühl stärken

Wenn du als Führungskraft offen und transparent kommunizierst, fühlst du dich nicht nur zugänglicher, sondern ermöglichst es auch deinem Team, sich stärker mit den Zielen und Visionen der Organisation zu identifizieren. Mitarbeiter, die verstehen, wie ihre Arbeit zum größeren Ganzen beiträgt, sind in der Regel engagierter und motivierter. Dieses Engagement ist besonders wichtig in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit.

Förderung einer offenen Feedback-Kultur

Transparenz und Offenheit ermutigen zu einem offenen Austausch von Feedback. Indem du als Führungskraft vorangehst und sowohl positives Feedback als auch konstruktive Kritik offen annimmst und gibst, legst du den Grundstein für eine kontinuierliche Verbesserungskultur. Dies hilft jedem im Team, sich weiterzuentwickeln und Herausforderungen proaktiv anzugehen. Eine solche Feedback-Kultur trägt dazu bei, Probleme frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Bessere Problemlösung und Entscheidungsfindung

Transparenz in der Führung führt zu besser informierten Teammitgliedern, die aktiv an Entscheidungsprozessen teilnehmen. Wenn Informationen offen geteilt werden, sind die Mitarbeiter besser in der Lage, das ganze Bild zu sehen und bedeutungsvoll beizutragen. Dies führt zu einer inklusiveren Entscheidungsfindung, die das Wissen und die Perspektiven verschiedener Teammitglieder berücksichtigt. In der Folge sind die getroffenen Entscheidungen oft durchdachter und besser abgestimmt auf die tatsächlichen Bedürfnisse und Herausforderungen des Teams.

Reduktion von Unsicherheiten und Ängsten

Offenheit kann dazu beitragen, Unsicherheiten und Ängste im Team zu reduzieren. Wenn Teammitglieder verstehen, was im Unternehmen vor sich geht, und sich der Herausforderungen und der strategischen Planung bewusst sind, fühlen sie sich sicherer und weniger anfällig für Gerüchte oder Fehlinformationen. Dies schafft eine stabilere und positivere Arbeitsumgebung.

Praktische Schritte zur Förderung von Transparenz und Offenheit

  • Halte regelmäßige Teammeetings ab, in denen du Updates gibst und Raum für Fragen und Diskussionen bietest.
  • Fördere eine Kultur, in der Teammitglieder sich frei fühlen, jederzeit mit Fragen, Ideen oder Bedenken zu dir zu kommen.
  • Stelle sicher, dass Ziele und Prozesse klar kommuniziert und dokumentiert sind, sodass jeder darauf Zugriff hat und sich einbringen kann.

3. Lebe deine Werte konsistent

Werte dienen als moralisches Fundament und innere Kompassnadel für jede Führungskraft. Sie sind entscheidend, wie du Entscheidungen triffst, wie du auf Herausforderungen reagierst und wie du andere behandelst. Werte zu leben ist nicht nur eine Frage der Integrität, sondern prägt auch die Kultur deiner Organisation und beeinflusst, wie deine Mitarbeiter sich am Arbeitsplatz fühlen und verhalten.

Wozu dienen Werte?

Werte sind wie Leuchtfeuer, die in schwierigen Zeiten Orientierung bieten. Sie helfen dir, konsequent zu handeln und verleihen deinem Führungsstil Glaubwürdigkeit und Tiefe. In einer Welt voller schneller Veränderungen und vielfältiger Herausforderungen bieten Werte eine konstante Basis, auf der du aufbauen kannst. Sie erleichtern es dir und deinem Team, im Einklang mit den Zielen und Visionen der Organisation zu arbeiten, und stärken das gegenseitige Vertrauen und den Respekt.

Wie kannst du deine Werte erkennen?

Das Erkennen deiner persönlichen Werte ist ein tiefgehender Prozess, der Selbstreflexion erfordert.

  • Denke über vergangene Entscheidungen nach und erkenne, in welchen Momenten du dich besonders wohl oder unwohl gefühlt hast und warum. Diese Momente können oft Aufschluss darüber geben, ob deine Handlungen im Einklang mit deinen Kernwerten standen.
  • Das Einholen von Feedback kann ebenfalls aufschlussreich sein, da Kollegen und Freunde manchmal Muster in deinem Verhalten erkennen können, die dir selbst nicht bewusst sind.
  • Es gibt zahlreiche Übungen, die darauf abzielen, persönliche Werte zu identifizieren. Diese können dir helfen, eine klare Liste deiner Top-Werte zu erstellen.

Wie kann man Werte im Arbeitsalltag leben?

Sobald du deine Werte klar definiert hast, ist der nächste Schritt, sie aktiv in deinem Führungsalltag zu leben.

  • Dies beginnt mit offener Kommunikation. Mach deine Werte allen bekannt – sowohl innerhalb deines Teams als auch in der gesamten Organisation. Dies schafft eine klare Erwartungshaltung und fördert eine Kultur der Offenheit.
  • Es ist entscheidend, dass du als Vorbild vorangehst. Authentische Führung bedeutet, deine Werte vorzuleben und durch dein Beispiel zu demonstrieren, wie du erwartest, dass sich andere verhalten. Dies zeigt sich in allen deinen Entscheidungen und Handlungen, von der Auswahl neuer Teammitglieder bis hin zur täglichen Interaktion und Konfliktlösung.
  • Jede Entscheidung, die du triffst – von der Einstellung neuer Mitarbeiter bis hin zur strategischen Planung – sollte deine Werte widerspiegeln. Dies stellt sicher, dass deine Handlungen konsistent sind und stärkt das Vertrauen deiner Mitarbeiter in die Führungsrichtung.

Nutzen für dich und dein Team

Das Leben deiner Werte bietet zahlreiche Vorteile. Für dich als Führungskraft schafft es eine verlässliche Grundlage, auf der du aufbauen und von der du leiten kannst. Es stärkt deine Authentizität und verbessert deine Beziehungen zu den Teammitgliedern. Für das Team schafft es ein Arbeitsumfeld, das von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt ist. Mitarbeiter, die ihre eigenen Werte im Unternehmenskontext wiederfinden, sind motivierter, engagierter und zufriedener. Dies fördert nicht nur die individuelle Leistung, sondern auch die Teamdynamik und die gesamte Produktivität der Organisation.

4. Nutze Empathie als deinen Kompass

Empathie in der Führung ist ein entscheidender Faktor, der die Art und Weise, wie du interagierst und Entscheidungen triffst, tiefgreifend beeinflussen kann. Sie ermöglicht es dir, die Bedürfnisse und Gefühle deiner Teammitglieder zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Aber wie genau hilft Empathie, und wie kannst du sie als Kompass in deinem Führungsalltag nutzen, während du gleichzeitig die Balance zwischen Empathie und sachlicher Fachlichkeit wahrst?

Wie hilft dir Empathie?

Empathie ermöglicht es dir, über die bloße Beobachtung von Verhalten hinausgehend die Perspektiven deiner Mitarbeiter zu verstehen und ihre Gefühle nachzuvollziehen. Dieses tiefe Verständnis kann zu effektiverer Kommunikation und stärkeren Beziehungen führen. Indem du empathisch auf die Bedürfnisse deines Teams eingehst, kannst du eine Umgebung schaffen, in der sich Mitarbeiter wertgeschätzt und verstanden fühlen, was ihre Motivation und ihr Engagement für ihre Arbeit erheblich steigern kann.

Empathie als Führungskompass nutzen

Empathie als Führungskompass zu nutzen, bedeutet, sie in den Mittelpunkt deiner Entscheidungsfindung und täglichen Interaktionen zu stellen. Hier sind einige klare und einfache Richtlinien, wie du Empathie effektiv in deinem Führungsstil integrieren kannst:

  • Praktiziere aktives Zuhören: Wenn du mit Teammitgliedern sprichst, höre genau zu. Achte nicht nur auf die Worte, sondern versuche auch, die Gefühle und Motivationen zu verstehen, die hinter den Aussagen stecken. Dies zeigt, dass du ihre Perspektiven wertschätzt und ernst nimmst.
  • Übernimm die Perspektive deiner Mitarbeiter: Versetze dich regelmäßig in die Lage deiner Teammitglieder. Dies hilft dir, ihre Sichtweisen und Herausforderungen besser zu verstehen. Wenn du Entscheidungen triffst, denke darüber nach, wie diese Entscheidungen die Einzelnen auf persönlicher Ebene beeinflussen werden.
  • Biete emotionale Unterstützung: Zeige Präsenz und Verfügbarkeit. Sei ansprechbar für die emotionalen Bedürfnisse deines Teams. Manchmal ist das beste, was du tun kannst, einfach zuzuhören und Unterstützung anzubieten, selbst wenn du nicht sofort eine Lösung parat hast.

Balance zwischen Empathie und Sachlichkeit

Schön und gut mit der Empathie. Doch manchmal gilt es als Führungskraft ja auch darum sachliche Themen voran zu bringen. Wie kannst du hier die Balance halten und Empathie leben, ohne die Sachlichkeit und Fachlichkeit zu verlieren. Es ist wichtig, eine gesunde Balance zu halten, damit deine empathischen Handlungen nicht zulasten der objektiven Entscheidungsfindung geht:

  • Grenzen setzen: Während Empathie wichtig ist, ist es ebenso entscheidend, Grenzen zu setzen. Dies stellt sicher, dass deine Fürsorge für die Mitarbeiter nicht die sachlichen Anforderungen der Arbeit überschattet und du sie womöglich aus den Augen verlierst.
  • Objektivität wahren: Auch wenn du empathisch bist, solltest du stets darauf achten, dass deine Entscheidungen auf Fakten und objektiven Kriterien basieren. Empathie sollte deine Urteilsfähigkeit ergänzen, nicht ersetzen.
  • Transparente Kommunikation: Erkläre deinem Team, wie du Entscheidungen triffst. Dies hilft, Klarheit zu schaffen und sicherzustellen, dass Empathie als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes verstanden wird, der sowohl menschliche als auch geschäftliche Überlegungen berücksichtigt. Zu dem fühlt sich dein Team eingebunden und wertgeschätzt.

5. Fördere Authentizität in deinem Team

Was ist möglich, wenn du als Führungskraft eine Umgebung schaffst, in der sich alle sicher fühlen, ihre wahres Selbst zu sein. Du würdest die Authentizität und psychologische Sicherheit in deinem Team fördern. Das könntest du zum Beispiel tun:

  • Schaffe eine Atmosphäre, in der offene Gespräche gefördert werden. Ermutige deine Teammitglieder, ihre Meinungen und Ideen frei zu äußern, ohne Angst vor Urteilen oder negativen Konsequenzen. Dies kannst du durch regelmäßige Meetings oder Brainstorming-Sessions unterstützen, bei denen jeder ermutigt wird, zu sprechen.
  • Erkenne und schätze die einzigartigen Fähigkeiten und Perspektiven, die jedes Teammitglied mitbringt. Indem du die persönlichen Beiträge jedes Einzelnen wertschätzt.
  • Unterstütze deine Teammitglieder dabei, ihre eigenen Stärken zu erkennen und daran zu arbeiten. Biete Ressourcen und Möglichkeiten zur Weiterbildung an, die es ihnen ermöglichen, sich sowohl professionell als auch persönlich weiterzuentwickeln.
  • Sei konsequent in deinen Entscheidungen und deinem Führungsstil. Konsistentes Handeln schafft Vertrauen und Sicherheit im Team, was es den Mitarbeitern leichter macht, authentisch zu sein.
  • Lebe Authentizität vor! Sei selbst ein Vorbild für Authentizität. Handle transparent und sei ehrlich in deinem Verhalten und deinen Kommunikationen. Wenn du deine eigenen Werte lebst und offen über deine Erfahrungen und Herausforderungen sprichst, legst du den Grundstein dafür, dass dein Team dies auch tut.

Indem du diese Schritte umsetzt, förderst du eine Kultur der Authentizität in deinem Team. Eine solche Kultur ermutigt jeden, seine wahre Identität am Arbeitsplatz einzubringen, was nicht nur die Zufriedenheit und das Engagement verbessert, sondern auch die Zusammenarbeit und Kreativität steigert. Authentische Teams sind oft widerstandsfähiger und anpassungsfähiger, was sie besonders wertvoll für jede Organisation macht.

Fazit

Authentische Führung ist mehr als nur ein Führungsstil; sie ist eine Philosophie, die in der Praxis umgesetzt wird, um nachhaltige Beziehungen und ein starkes, resilientes Arbeitsumfeld zu schaffen.

  • Authentische Führung beginnt mit dir selbst. Durch regelmäßige Selbstreflexion erkennst du deine Stärken sowie auch Triggerpunkte.
  • Etabliere eine offene und transparente Kommunikation. So legst du die Basis für Vertrauen und Verständnis in deinem Team.
  • Lebe deine Werte: Konsistenz stärkt deine Glaubwürdigkeit und du dienst als Vorbild für dein Team.
  • Empathie als Führungskompass leitet deine Entscheidungen und hilft, eine starke, unterstützende Beziehung zu deinem Team aufzubauen.
  • Schaffe eine sicher Umgebung, in der jeder sein wahres Selbst leben kann. So förderst du die Zufriedenheit und das Engagement jedes Einzelnen.

Was wird dein erster Schritt nun sein?

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